30 Minuten Werbung in eigener Sache

Armin Laschet zu Gast beim CDU-Kreisparteitag

-job- Kreis Borken. Kommunalfinanzen, Schulpolitik, die schlechten Umfragewerte der Partei, Umweltpolitik, Integration, Hartz IV, die Querelen in der Landesgeschäftsstelle: Alles, was die CDU derzeit in NRW bewegt, packt Armin Laschet in gut 30 Minuten Redezeit. Kein Wunder, weiß der 49-Jährige Aachener doch genau, worum es für ihn beim Offenen Kreisparteitag geht.

„Im Kreis Borken wird sich die Wahl mitentscheiden“, sagte der (neben Bundesumweltminister Norbert Röttgen) zweite Kandidat um den Vorsitz der NRW-CDU unserer Zeitung. Gut 5700 Mitglieder hat die CDU im Kreis Borken - und gehört damit zu den größten Kreisverbänden im Land. Und das zählt nun mal bei einer Wahl, bei der jedes Mitglied abstimmen darf. Von den tausenden Christdemokraten im Kreis waren zwar am Mittwochabend nur knapp 100 in die Alte Molkerei nach Velen-Ramsdorf gekommen, aber denen blieb Laschet keine Antwort schuldig. „Das war offenbar gute Überzeugungsarbeit“, bilanzierte jedenfalls CDU-Kreisvorsitzender Jens Spahn angesichts der Tatsache, dass zum Schluss der Vorstellungsrede niemand im Saal mehr eine Frage hatte.
Werbung in eigener Sache machte der Kandidat um den Landesvorsitz der CDU in NRW, Armin Laschet, am Mittwochabend beim CDU-Kreisparteitag. Werbung in eigener Sache machte der Kandidat um den Landesvorsitz der CDU in NRW, Armin Laschet, am Mittwochabend be




Zuvor hatte Laschet zu wichtigen Fragen Stellung bezogen: Zur Schulpolitik etwa („Wir wollen Gymnasien nicht für Verbundlösungen opfern“), zur Frage der Kommunalfinanzen („Wir müssen jene Kommunen belohnen, die mit Geld umgehen können“) und zur Frage des Selbstverständnisses der Partei („Wir dürfen nicht Johannes Rau nacheifern sondern Karl Arnold“). Den schlechten Start der schwarz-gelben Bundesregierung („Die Politik ist oft beliebig“) beklagte Laschet ebenso wie die ständigen Querelen und Intrigen in der Landesgeschäftsstelle der Partei („Da brauchen wir einen Neuanfang. Das ist eine der größten Aufgaben, die es zu stemmen gilt“).

Mitbewerber Norbert Röttgen erwähnt Laschet dabei nur am Rande, lässt aber durchblicken, dass ein Landespolitiker Laschet der NRW-CDU eher weiterhelfen könne als Röttgen, der in Berlin sitzt. Einen Regierungswechsel habe die CDU jedenfalls nie aus der Bundespolitik heraus geschafft, blickt der frühere Minister in die Partei-Historie zurück. Man müsse da sein, wo die Regierungschefin Hannelore Kraft sei, wirbt Landtagsmitglied Laschet für die Lösung aus dem NRW-Parlament.

„Röttgen soll ein starker Bundesminister bleiben“, sagt Laschet beim Kurzinterview vor der Tür denn doch noch ein paar Worte in Richtung Kontrahent.

Eine Wasserstandmeldung, wie es derzeit zwischen ihm und Norbert Röttgen wohl stehen mag, mag Laschet aber nicht abgeben. „Bei dieser Wahl gibt es keine Zwischenstände.“